Der Aufgabenbereich von Art Directors und Design-Agenturen macht seit einiger Zeit eine drastische Wandlung durch. Anbieter drängen auf den Markt, die Layouts, Webseiten, Blogs etc. kostengünstig auf Basis von Vorlagen (auf Englisch: Templates) generieren. Dazu mischen sie einfach intelligente Software und vorhandene Designelemente neu.
In gewissem Rahmen sind Templates nützlich
Corporate Design, das auf Basis von Stichworten und Templates entstanden ist, muss nicht schlecht sein. Neue Interpretationen von bereits Vorhandenem können ästhetisch und vor allem günstig sein. Ein Briefing abzuarbeiten und eine Vorlage mit Inhalten zu füllen, lässt sich auf diese Weise effizient und kostengünstig erledigen. Webseiten können mit HIlfe von Templates meist ohne Schwierigkeiten zum Laufen gebracht werden, ohne dass die Nutzer sich mit Browser-Problemen, Ladezeiten und fehlenden Plugins herumplagen müssen. Und bei Templates für Druckunterlagen funktioniert der Druck in der Regel reibungslos.
Strenge Vorgaben treffen auf individuelle Wünschen
Was darüber hinaus geht, kann auf Basis von Templates schwierig werden. Denn ein Ergebnis auf Template-Basis ist immer nur so gut wie die damit verbundene Fähigkeit, Informationen auszuwerten und zu kommunizieren. Neue Zusammenhänge und die Verbindung von Konträrem lassen sich auf diesem Wege nicht umsetzen. Das macht intelligentes Design unmöglich. Die Krux dabei: Ein Template muss nach oft recht strengen Vorgaben befüllt werden. Die Lösung hingegen soll individuellen Bedürfnissen gerecht werden. In der Praxis ist es jedoch immer wieder so, dass Templates notwendigerweise zu Inhalten und Lösungen führen, die der Anwender bei genauerer Betrachtung nicht braucht – weil sie nicht zum Anforderungsprofil passen.
Templates ergänzen, ohne zu verdrängen
Unter dem Strich sind Lösungen auf Template-Basis nützlich, wenn die Anforderungen nahe an einer Standardlösung liegen. Ist die Herausforderung jedoch komplexer oder ein wirklich ausgefallenes Design gefragt, wird es anspruchsvoller. Bei Template-Lösungen besteht die Gefahr, dass die eigenen Unterlagen aussehen wie zu viele andere. Einen interessanten Look kostengünstig mithilfe von Templates, Google, Wikipedia, Instagram und Co. zu schaffen, klingt verführerisch. Es ist aber nicht der Weg, der zu kreativen, außergewöhnlichen und unverwechselbare Ergebnissen führt. Das Resultat ist vielmehr ein Design, dass nur dekoriert – aber nicht zum Kunden beziehungsweise zum Projekt passt.
Insofern mögen Templates die Arbeit von Art Directors und Design-Agenturen ergänzen. Sie werden die Leistung menschlicher Kreativität aber nicht verdrängen. Wer auf der Suche nach dem Besonderen ist, um sich vom Wettbewerb abzuheben, kommt an echter Kreativleistung auch in Zukunft nicht vorbei!